Die Idee

HAUSAUFGABEN WILL ALLE, DIE ÜBER DIE ZUKUNFT IHRER IMMOBILIE UND DER EINFAMILIENHAUSGEBIETE NACHDENKEN WOLLEN, MITEINANDER INS GESPRÄCH BRINGEN UND ERNEUERUNGSPROZESSE ANSTOSSEN – VOR ORT IN DEN WOHNSIEDLUNGEN UND DARÜBER HINAUS

Warum HausAufgaben?

Das freistehende Einfamilienhaus ist bis heute vor allem eins: Der Lebenstraum vieler privater Bauherren in Deutschland. Seit den Wirtschaftswunderjahren prägt es das Wohnideal für Familien und in großer Zahl das Bild vieler Städte und Gemeinden. Gleichzeitig sind die Häuser aus den 1950er bis 1970er Jahren zusammen mit ihren Eigentümerinnen und Eigentümern „in die Jahre gekommen“. Parallel wandeln sich Ansprüche an ein zeitgemäßes Wohnen und neue Lebens- und Familienmodelle verändern die Wohnungsnachfrage nachhaltig. Bereits heute werden zahlreiche Fragen aufgeworfen, die oft noch nicht ausreichend diskutiert werden.

Was ist HausAufgaben?

Die Regionale 2016 ZukunftsLAND hat daher im Jahr 2012 mit dem Projektaufruf Innen Leben – Neue Qualitäten entwickeln! einen regionalen Diskurs über passende Planungsansätze initiiert, um die Siedlungen auch zukünftig attraktiv zu halten. Im Fokus standen hier vor allem die Verwaltungen der Städte und Gemeinden im Münsterland. Da es sich bei den Immobilien jedoch um Privatbesitz und nicht selten um das emotionale Lebenswerk seiner Bauherren handelt, müssen planerische Veränderungen gemeinsam mit den Eigentümerinnen und Eigentümern gedacht werden. Dabei stoßen planerische Instrumente und eingeübte Beteiligungsverfahren oft an ihre Grenzen.

Die Werkstattreihe HausAufgaben im Münsterland will das Interesse am Thema wecken und Anregungen geben für neue kooperative Ansätze und Formate mit Blick auf die Zusammenarbeit mit den Bewohnerinnen und Bewohnern. Innovative Beteiligungsformate, motivierende Workshops und Aktionen vor Ort in den Wohnsiedlungen bilden den Rahmen für einen intensiven Austausch, neue Denkansätze und kreative Impulse. Der Dialog hat im Juni 2015 mit einer zehntägigen Auftaktwerkstatt in Dorsten Wulfen-Barkenberg begonnen und setzt sich in der Region fort.

Worum geht es?

Ausgehend von den Fragestellungen vor Ort soll ein breiter Zugang zu den Themen ermöglicht werden. Dabei bilden nicht nur die Gebäude, ihre Bewohner, die Energieversorgung und Ausstattung sondern auch das Wohnumfeld, die Nachbarschaften und die Zusammenarbeit zwischen kommunaler Verwaltung und den Eigentümerinnen und Eigentümern Anknüpfungspunkte für den Dialog.

HausAufgaben als Arbeitsprozess

Die Beteiligung der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer an der Weiterentwicklung der Einfamilienhausgebiete stellt für viele Kommunen ein neues Handlungsfeld dar. Auf Erfahrungen und Erkenntnisse kann zumeist noch nicht ausreichend zurückgegriffen werden. HausAufgaben bedeutet dabei zunächst einmal Überzeugungsarbeit. Hier ist Mut zum Experiment gefragt, denn auch mit Blick auf eine mögliche Finanzierung der kommunikativen Bausteine müssen tragfähige Strukturen erst entwickelt werden. Das gängige Förderinstrumentarium (u.a. Städtebauförderung) mit seinen komplexen Anforderungen ist dabei nicht immer geeignet. Dennoch haben sich einige Kommunen dazu entschlossen mit den HausAufgaben erste Schritte in Richtung neuer, kooperativer Wege in und mit den Einfamilienhausgebieten zu gehen. Die Auftaktwerkstatt in Barkenberg lieferte hierfür wichtige Impulse für die Fortführung in der Region.